September 2024

Reisebericht: Einzigartige Tierwelt in Uganda erleben

Während einer spannenden Kleingruppen-Rundreise entdecken Sie die urprüngliche Seite Afrikas. Auf unvergesslichen Trekking-Touren begegnen Sie Schimpansen und Gorillas in ihrem natürlichen Lebensraum. Eine Vielfältige und einzigartige Natur erwartet Sie.

Chronistin Ines in Uganda
Mein Tipp

Fantastische Natur und Tiere in Uganda entdecken

Ines, Berge & Meer Chronistin

Hallo Zusammen, ich bin es wieder, Ines aus Sachsen Anhalt. Nun bereits zum dritten Mal Eure Berge & Mee-Chronistin. Dieses Mal nehme ich euch mit zu einer für mich unvergesslichen Reise. Mein großer Traum, den ich mir immer gewünscht habe, ging während eines Gorilla-Trekkings endlich in Erfüllung. Folgt mir durch den Dschungel und lasst euch von meinem Bericht anstecken!

Viel Spass!!!

1. Tag

Anreise

Nach reichlichen 3 Stunden Autofahrt bis zum Frankfurter Flughafen waren wir nun endlich froh, uns im Flieger, der erstmal nur bis Brüssel ging, niederzulassen. Gerade am Ausatmen im Flieger um 6.55 Uhr machte der Pilot eine Durchsage: Triebwerksschaden! Bitte alle aussteigen in ein anderes Flugzeug. Oje, das fängt ja gut an. Wir hatten eigentlich genügend Aufenthalt, um in Ruhe in Brüssel nach Entebbe einzuchecken. Der war nun aufgebraucht und wir mussten durch alle Sperren und Wege rennen, um den Flieger noch zu bekommen. 

Geschafft! Nun kann das Abenteuer Uganda beginnen. Gut in Entebbe (mittlerweile war es bereits 22.15 Uhr mit kurzer Zwischenlandung in Ruanda) angekommen, wurden wir in Jeeps in unsere erste Hotellodge gefahren. Zum Glück unweit vom Flughafen. Todmüde fielen wir erstmal ins Bett. Wir waren ja mittlerweile 24 Stunden auf den Beinen. 

2. Tag

Entebbe - Murchison-Falls Nationalpark

Nach dem Frühstück erfolgte die Aufteilung in die Jeeps. Immer sieben Mann in einem Auto. Unsere Gruppe bestand aus 14 Reiselustigen. Heute geht es zum Ziwa Rhino Schutzreservat, um die vom Aussterben bedrohten Spitz- und Breitmaulnashörner zu beobachten. Das Reservat liegt auf dem Weg zum Murchison Falls Nationalpark, welcher der größte Park in Uganda ist, mit einer Fläche von 3840 km². 

Nach der Ankunft im Park startet sofort die Safari. Diese war zu Fuß, natürlich mit erfahrenen Rangern. Auch mal spannend. Die Nashörner, die im Dickicht liegen, lassen sich von unserer Gruppe überhaupt nicht stören. Wir können staunen und beobachten und tolle Fotos schießen. Wer hat das schon mal erlebt, direkt vor den Dickhäutern zu stehen, ohne Zaun dazwischen? Einfach in freier Wildbahn. 

Die Nashörner hier in Uganda waren bis zum lokalen Aussterben gewildert worden. Daher wurden die seltenen Spitz- und Breitmaulnashörner 2005 hier im Schutzgebiet wieder angesiedelt. Es waren nur 6 Nashörner und bald darauf wurden die ersten Babys geboren. Inzwischen leben nun in diesem Schutzreservat 33 Nashörner, die natürlich bewacht werden von Rangern. 

Danach haben wir uns ein Mittagessen verdient. Übrigens sind in dieser Reise Mittagbrot und Abendessen inklusive. Die Lodge ist einfach, aber sauber. Im Restaurant hat man eine tolle Aussicht auf die schöne Vegetation. Einfach idyllisch. Am Nachmittag geht es noch in Richtung Wasserfall. Tosende Wassermengen sind hier zu sehen. Und unterwegs immer wieder Pavianfamilien auf der Straße, die uns mit großen Augen ansehen, als wenn sie sagen wollten: Was macht ihr hier, das ist unser zu Hause. Schon am zweiten Tag merken alle Reiseteilnehmer sehr schnell, was Uganda für ein tolles Land ist. So megagrün mit toller Vegetation, immer wieder Tiere, ganz freundliche Menschen, einfach herrlich. 

3. Tag

Murchison-Falls Nationalpark

Heute nun unsere erste Pirsch-Fahrt. Das frühe Aufstehen in der gesamten Reise übrigens, muss man auch mögen. Die Fahrstrecken pro Tag sind gewaltig, und das alles auf Buckelpisten. Wir wollen natürlich alle Tiere sehen, die es in Uganda gibt. Unser Anspruch ist sehr hoch. 

Unser Fahrer, Eljsah, und gleichzeitig Reiseleiter, ist erst 24 Jahre alt, spricht super Deutsch und hat Luchsaugen, wenn es um Tiere geht. Wir sehen heute bereits jede Menge Wasserbüffel, Elefantenherden, Warzenschweine und Giraffen. Hier in Uganda gibt es vorwiegend die Rothschild-Giraffe. 60 % der Population leben in Uganda und der Rest im Westen Kenias. 

Normale Giraffen haben zwei hornartige Gebilde auf dem Kopf. Die Rothschild-Giraffe hat drei weitere Hörner: ein kleines auf der Stirn und ein weiteres kleines Paar hinter den Ohren. Es sind in Natura sehr schöne Tiere. Nachmittags nun zum Murchison-Wasserfall. Hier fällt der Nil, der längste Fluss der Welt, durch einen 6 Meter breiten Spalt, 43 Meter in die Tiefe. 

Unsere Bootsfahrt geht 4 Stunden. Wir sehen gleich am Anfang jede Menge Flusspferde, tolle Vögel, wie den Schreiseeadler oder den farbenprächtigen Malachit King Fisher sowie tolle Wasserhyazinthen. Alles Seltenheiten, die nur Uganda bieten kann. Wieder fix und fertig von den tollen Erlebnissen und vielen Autofahren geht es immer recht zeitig nach dem Abendbrot ins Bett, um früh fit zu sein. Man kuschelt sich unterm Moskitonetz ein und wenige Sekunden später ist man schon im Tiefschlaf. Lustigerweise haben wir unsere Reise umbenannt in „Expedition ins Tierreich“, denn mit Urlaub hat das hier nur im weitesten Sinne zu tun (Spaß).

4. Tag

Kibale Nationalpark

Heute stehen 400 km per Jeep zum Kibale-Nationalpark, der die meisten Primatenarten der Welt beherbergt, an. Unser wirklich tolles Team im Jeep hat sich von vornherein auf eine Platzrotation geeinigt, so dass man nicht immer z. B. hinten sitzen muss, wo man am meisten in die Höhe fliegt, wenn es durch die megagroßen Schlaglöcher geht. Es ist zwar auch sehr lustig, aber irgendwann tun einem die Knochen dann doch weh. 

Wir haben jedenfalls sehr viel Spaß in unserer 7er Gruppe. Aber auch die anderen Sieben der Reisegruppe im anderen Jeep mit Reiseleiter John sind super und wir tauschen gern unsere Erlebnisse aus. In unserem Jeep herrscht ein großes Wissen über Tiere, Pflanzen und Länder im Allgemeinen. Das macht natürlich diese Reise um einiges wertvoller. In Gedanken sind wir schon beim ersten Trekking - dem Schimpansentrekking. 

Am späten Nachmittag kommen wir in unserer urigen Lodge an, wo wir noch unser Abendbrot einnehmen, das meistens aus Hühnchen, Rindfleisch, Reis, Kartoffelbrei, Nudeln, Pommes und Gemüse besteht. Auch die Vorsuppen sind für afrikanische Verhältnisse lecker. Es gibt sogar manchmal noch Kuchen, unserem Rührkuchen wirklich sehr gleich. Nun erstmal gute Nacht! 

5. Tag

Kibale Nationalpark

Nun endlich - es ist soweit. Abfahrt mit dem Jeep um 7.30 Uhr zur Rangerstation mit Einweisung für unser Schimpansentrekking. Wir sind auf alle Fälle erstmal alle gut ausgestattet mit Gamaschen, Nobite-Mückenspray und Safarikleidung im Allgemeinen - perfekt! Es geht los mit bewaffneten Rangern über Stock und Stein, quer durch den Regenwald. 

Wir klettern teilweise über Baumstämme, die auf der Erde rum liegen, kriechen unter Baumstämmen durch und das ca. 4 Stunden. Aber unsere Anstrengungen haben sich gelohnt. Die ersten Geräusche der vorwiegend auf Bäumen lebenden Schimpansen hören wir. Schimpansen ruhen gern gemütlich, daher bauen sie sich jeden Abend ein neues Nest im Baum. 

Es ist megalaut, sie schreien, was das Zeug hält. Der Schimpansen-Älteste läuft plötzlich vor uns her und legt sich später in absoluter Relax-Position einfach vor uns hin. Welch cooles Erlebnis - hautnah mit Schimpansen. Wir können Fotos schießen und nix passiert - ein Traum. Die Zeit vergeht wie im Flug und alle Anstrengungen sind schon längst vergessen. 

Nun geht es wieder zurück zur Rangerstation, wo wir noch ein Zertifikat erhalten, was uns die erfolgreiche Teilnahme am Trekking bescheinigt. Wir sind alle ganz stolz, dass wir das geschafft haben. Nachmittags gibt es noch eine geführte Sumpfwanderung. Wir sehen zahlreiche Vogel- und Pflanzenarten. Dann gibt es noch eine kleinere Vorführung zur Banane, die dort ja in Hülle und Fülle anzutreffen ist. Wir verkosten Bananensaft, Bananengin, Bananenwasser, Bananenbier und und… 

Und natürlich singt und tanzt noch eine typische Frauengruppe für uns zur Abrundung des Tages. Todmüde fallen wir wieder nach dem Abendbrot ins Bett und müssen erstmal die tollen Erlebnisse in unserem Kopf ordnen. 

6. Tag

Queen-Elizabeth Nationalpark

Heute, wieder sehr früh, geht es weiter zum Queen-Elizabeth-Nationalpark. Die Fahrt geht entlang der Rwenzoribergkette mit ihren teilweise schneebedeckten Berggipfeln. Die sogenannten Mondberge. Die Legende wird natürlich von unseren Reiseleitern gleich erzählt. Es sieht fast so aus, als würde der Mond sich auf den Berggipfeln ausruhen. Die Landschaft ist hier besonders schön. Viele Bananenplantagen, Kraterseen - herrliche Natur! 

Am Mittag sind wir am Äquator und jeder will ein Foto. Man kann am Äquator mit einem Fuß auf der Südhalbkugel und mit dem anderen Fuß auf der Nordhalbkugel balancieren. Am Nachmittag dann eine Bootstour auf dem Kasinga Kanal. Der Kanal ist eine Wasserstraße zwischen Edward und George See. Wir sehen Flusspferde, soweit das Auge reicht, zahlreiche Elefanten. Davor tummeln sich Pelikane und andere Reiher. Ein Traum für jeden Tierliebhaber. Danach nochmals eine Pirschfahrt, um nun auch noch Löwen abhaken zu können. Und tatsächlich: Vor uns sehen wir sogar welche mit ihren Jungen. 

Es ist alles perfekt und wir können unser Glück kaum fassen. Danach zurück zu unserer Lodge, die Schönste übrigens unserer gesamten Reise. Jeder hat sein eigenes kleines Häuschen auf Stelzen mit Terrasse und frontalem Blick in das Buschland und dann noch mit fließendem Wasser, wo jeder weiß, dass das ein Naturgut für Afrika ist. 

7. Tag

Bwindi-Impenetrable Nationalpark

Guten Morgen! Abfahrt heute zum Bwindi-Nationalpark, der die Heimat von etwa 400 Berggorillas ist. Unsere Suche startet erstmal nach Baumlöwen. Wir haben sogar Glück und sehen welche in etwas weiterer Entfernung. Mit dem Fernglas werden sie dann doch größer. Wir sind begeistert. Die Landschaft ist wieder wunderschön grün. Tolle Berge sind bereits auch zu sehen, die alle zum Bwindigebirge zählen. 

Das Wetter ist hier übrigens jeden Tag super, Sonne satt und blauer Himmel. Der September zählt eben noch zur Trockenzeit. In unserer Lodge angekommen bereiten sich alle mental auf unser größtes Highlight der Reise vor, dem Gorillatrekking. Ich gebe zu, meine Nervosität steigt auch stetig. Man hat im Vorfeld zu viel gelesen, dass die Touren von leicht bis schwer sein sollen. Aber nun gibt es kein Zurück, wir sind uns alle einig: Wir schaffen das, egal wie. Das macht tatsächlich eine gute Reisegruppe aus. 

8. Tag

Bwindi-Impenetrable Nationalpark

Endlich - Mein großer Tag! Mein großer Traum, den ich mir immer gewünscht habe, soll heute in Erfüllung gehen. 

Am frühen Morgen fahren wir alle los zur Rangerstation, wo wir auf Englisch eine ausführliche Einweisung bekommen. Wir bekamen noch einen großen Wanderstock und Handschuhe. Unsere Jeepgruppe von 7 Personen bleibt zusammen. Im Bwindi-Nationalpark gibt es etwa 40 Gorilla-Gruppen, wovon 11 Gruppen an Menschen gewöhnt sind und davon 10 für einen Besuch von Touristen in Frage kommen. Am Vorabend oder am ganz frühen Morgen wurden bereits die Gorillas von den erfahrenen Rangern entdeckt. Unsere Gorillagruppe heißt Kyaguriro. Wir sind die einzigen 7, die am heutigen Tag diese Gruppe sehen dürfen. Unsere Gruppe startet auf einer Höhe von 2.350 m. 

Wir haben auch jeder noch einen Träger für unseren Rucksack, der uns hilft, wenn man das ein oder andere Hindernis überwinden muss. Und natürlich auch noch die Ranger mit Gewähr, falls uns die Gorillas zu nahekommen. Das Gewähr dient aber lediglich zur Abschreckung, und eigentlich auch nicht wegen der Gorillas, sondern wegen der hier auch lebenden Waldelefanten. Wir stehen alle 7 an einer Klippe vor einem Abhang, ca. 45 Grad steil nach unten, da sagt der Ranger: „Und da müssen wir jetzt runter.“ Mir war schon klar, dass die Gorillas nicht an der Straße auf uns warten, aber dieser Abhang, da war ich doch kurz vorm Herzstillstand.  

Schritt für Schritt gingen wir nun den steilen Abhang hinunter, ich immer an der Hand meines Helfers. Kam mir schon etwas komisch vor. Mein Mann war tapfer und kam alleine klar. Teilweise hat man sich auch mit dem Wanderschuh in den Lianen verfangen und man musste sich freikämpfen. Nach 0,5 km und 71 Höhenmetern raschelte es mächtig in den Bäumen und Büschen. Der Silberrücken war kurz vor uns, dann eine seiner Frauen und zwei Kinder, die sich an einer Liane hoch hangelten. Was für ein Erlebnis. Jeder aus unserem Jeep hatte Tränen vor Freude in den Augen. 

Welch krasser emotionaler Moment. Wir durften in halber Sitz- und Kauerposition nun 1 Stunde diese wundervollen Tiere beobachten. Die waren einfach so nah, obwohl wir ja eigentlich 7 m entfernt sein sollten, waren wir gefühlt nur 1,5 m entfernt. Alle trugen natürlich auch eine Maske zum Schutz der Tiere vor Krankheiten. Das kann man leider nicht beschreiben, wie schön das war. Die Stunde verflog wie im Fluge und wir mussten nun den Rückweg wieder antreten. Die 45 Grad wieder hoch, welch krasse Anstrengung. 

Oben angekommen wartete schon der Chef Ranger mit unseren Zertifikaten und beglückwünschte uns. Ich verstand so viel, dass er sagte: Er ist stolz, dass alle das geschafft haben, trotz dieser Anstrengungen. Voller Adrenalin ging es zurück zur Lodge, wo wir den Vormittag erstmal alle sacken lassen mussten. Jeder erzählte in der Runde seinen schönsten Moment. Das kann man leider nicht in Worte fassen. Das muss man persönlich erlebt haben. 

9. Tag

Lake-Mburo Nationalpark

Auf geht es nochmal 250 km bis zum Lake Mburo Nationalpark. Auf dem Weg dorthin sehen wir Impalas, Zebras und viele Wasserbüffel. Nachmittags starten wir mit dem Boot auf dem Mburo-See, der voller Flusspferde ist. Die Dickhäuter präsentieren sich wirklich in jeder Lebenslage. Abends Abendbrot und danach ins Bett.

10. Tag

Lake-Mburo Nationalpark - Entebbe - Abreise

Unsere Abschlusspirschfahrt! Noch einmal afrikanische Weite bewundern und Tiere beobachten, bevor es danach zum Hotel geht, um nach einem leckeren Abendbrot zum Flughafen zu fahren und die Heimreise anzutreten. 

11. Tag

Ankunft in Deutschland

Ankunft morgens in Frankfurt um 9.30 Uhr. Danach gleich unsere Weiterfahrt nach Sachsen Anhalt. Kaffeetrinken konnten wir mit schönem Blick in unserem Haus auch schon, aber leider ohne die spektakuläre große Weite von Afrika. 

 FAZIT: 

Mein Mann und ich waren schon in vielen Regionen von Afrika unterwegs und fanden, dass Uganda seinem Namen gerecht wird - die Perle Afrikas. Die Schönheit Ugandas liegt in seiner Vielseitigkeit. Von Seen, Regenwäldern, Bergen, großer Tiervielfalt bis hin zu Savannen - ein Fleck einfach schöner als der andere! 

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