September 2023

Reisebericht: Rundreise Nordamerika-Westküste und Nationalparks ab Los Angeles

Atemberaubende Nationalparks und legendäre Städte erwarten Sie auf dieser unvergesslichen Rundreise durch den Westen der USA. Bestaunen Sie die landschaftlichen Höhepunkte des Grand Canyons und des Yosemite Nationalparks und erleben Sie das einzigartige Flair von San Francisco, Los Angeles und der Glitzermetropole Las Vegas.

Berge & Meer Chronistin Nicola
Mein Tipp

Zwischen spektakulären Städten und einzigartiger Natur

Nicola, Berge & Meer Chronistin

Hallo Zusammen,

ich heiße Nicola, bin 53 Jahre und wohne im Hochsauerland.

Mein Mann Michael und ich gehen gerne auf Reisen getreu dem Motto „nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub“! So war es ganz klar, dass die USA als Urlaubsziel auch nicht fehlen durfte. Schnell haben wir uns bei Berge & Meer für die Rundreise Nordamerika-Westküste und Nationalparks entschieden. Fast 1 Jahr mussten wir warten bzw. durften wir uns „vorfreuen“, bis es am 05.09.2023 endlich losging.

1. Tag

Anreise nach Los Angeles

Damit wir gegen 11:00 Uhr unseren Flug von Frankfurt nach Dallas entspannt antreten konnten, sind wir bereits am 04.09.2023 mit dem im Reisepreis inkludierten „Zug zum Flug“ angereist und haben im Hotel Meininger (10 Minuten zu Fuß zum Terminal 2) übernachtet. Um 7:00 Uhr haben wir morgens ganz entspannt am Schalter eingecheckt. Pünktlich ging es los, für mich zum 1. Mal, ins große Abenteuer USA. Während des Fluges kamen wir mit Mitreisenden, die ebenfalls zur späteren Reisegruppe zählen sollten, ins Gespräch. Alle waren voller Vorfreude, aber auch ein wenig aufgeregt bezüglich der unbekannten Einreiseformalitäten in den USA, völlig unnötig wie sich später herausstellte.

Nach ca. 9 Stunden Flugzeit sind wir in Dallas Fort Worth zwischengelandet. Nach kurzer Befragung durch die Zollbeamten bei den Einreiseformalitäten, wurden wir zur Entgegennahme unseres Gepäcks geleitet, welches wir ohne weiteren Check-in an einem speziellen Weiterflug-Band abgeben konnten. Von hier ging es direkt zum Wartebereich für den Anschlussflug nach Los Angeles. Alles verlief weiter reibungslos und planmäßig, sodass wir nach weiteren 3 Stunden Flug happy auf dem International Airport LAX in Los Angeles angekommen sind. 

Nach der Gepäckausgabe wurden wir direkt von unserer Reiseleiterin Bettina empfangen. Unsere Gruppe sammelte sich so langsam und zählte um die 50 Personen. Bettina machte auf den 1. Blick einen resoluten Eindruck. Auf dem Transfer vom Flughafen in unser Hotel Holiday Inn LAX in der Nähe vom Airport, machte uns Bettina schon einmal mit klaren Ansagen über unsere nächsten gemeinsamen Tage vertraut. Doch der 1. Eindruck über ihre „raue Natur“ bestätigte sich nicht, wie sich noch herausstellen sollte. Bettina erwies sich als wahrer „Goldschatz“ mit viel Erfahrung, doch dazu später mehr.

Sie übernahm für unsere komplette Gruppe den „Check-in“ im Hotel, sodass wir ziemlich schnell gegen 18:00 Uhr unsere Zimmer beziehen konnten. Sehr müde, aber zufrieden, haben wir noch ein wenig in dem von Bettina ausgehändigten Info-Material gestöbert. Gegen 20:00 Uhr (nach deutscher Zeit war es schließlich schon 5:00 Uhr am nächsten Morgen) war dann für uns der 1. Tag vorbei. Am nächsten Tag waren wir bereits um 6:30 Uhr mit Bettina zum Frühstück verabredet. 

2. Tag

Los Angeles

Früh um 6:30 Uhr ging es noch ein wenig müde, aber neugierig auf den Tag, wie verabredet zum Frühstück, wohl gemerkt, zum amerikanischen Frühstück. Im Frühstücksraum herrschte bereits reges Treiben. Amerikanisches Frühstück besteht meistens aus Waffeln, Gebäck, Toast, Konfitüre, Rührei, Speck, Oatmeal (Haferflocken), Cerealien, Joghurt und Obst, ein wenig Käse und Kaffee. Frisch gestärkt ging es um 8:00 Uhr los Richtung Los Angeles. Während der Fahrt hat Bettina sich und ihren Werdegang vorgestellt und sofort ein paar Dinge zum Ablauf erklärt. Dabei hat sie auch mitgeteilt, dass sich eine rollierende Sitzordnung um täglich 5 Reihen absolut bewährt habe. Dieses traf sofort auf große Zustimmung bei unserer Gruppe. 

Bettina ist in Deutschland geboren und lebt seit über 30 Jahren in den USA, mittlerweile besitzt sie auch die amerikanische Staatsangehörigkeit und ist mit einem Amerikaner verheiratet. Seit ihrem Aufenthalt in den USA ist sie in der Reisebranche tätig. Mal hat sie Rundreisen für namhafte Unternehmen selbst ausgearbeitet, mal begleitet. Schnell wurde uns bewusst sie liebt das was sie tut, und sie liebt die USA. Wir waren in guten Händen. 

In L.A. angekommen haben wir zuerst am Gründungsort von L.A. angehalten und dort das älteste Haus besichtigt. Anschließend ging es weiter Richtung Downtown. Hier haben wir alle markanten Punkte durchfahren, bevor es weiterging nach Hollywood und Beverly Hills. Unser Fahrer George hat uns zentral auf dem Hollywood Boulevard rausgelassen. Bettina ist mit uns zum Dolby Theatre gegangen, dem Ort, an dem die alljährlichen OSCAR-Verleihungen stattfinden. Nicht weit entfernt, lag ein toller Aussichtspunkt mit Blick auf das Hollywood Zeichen. Wir hatten genug Zeit, hier alles auf uns wirken zu lassen und tolle Fotos zu schießen. Weiter ging es staunend über den Walk of Fame mit all seinen Sternen zum Chinese Theatre zu den Hand- und Fußabdrücken von Marilyn, Doris Day, Schwarzenegger und Co.

Es war kaum zu glauben, wir waren wirklich hier. Mit dem Bus ging es weiter über den Sunset Boulevard Richtung Beverly Hills. Nach ausgiebiger Rundfahrt hat uns George wieder zentral in Beverly Hills rausgelassen. Von hier konnten wir fußläufig über den St. Monica Boulevard gut den Rodeo Drive erreichen. „Pretty Woman“ ließ grüßen, aber in Wirklichkeit war alles dort viel eindrucksvoller, größer und glamouröser. Ein Rolls Royce folgte auf den nächsten. Auch hier hatten wir genügend Zeit um zu entdecken, zu staunen und zu fotografieren. Während der Busfahrten hat Bettina uns immer wieder mit interessanten Informationen versorgt und uns Tipps für gutes und günstiges Essen gegeben. In den USA ist ein klassischer Restaurant-Besuch sehr teuer. Zu den ohnehin schon hohen Preisen, kommen abschließend noch Tax & Tip, Steuern & Trinkgeld, hinzu.

Da staunt man schon mal nicht schlecht. Nachmittags erreichten wir dann die legendären Strände St. Monica mit seinem berühmten Pier und Venice Beach mit der Skaterbahn und dem Muscle-Beach. Bei bestem Wetter konnten wir dem quirligen Treiben auf der Pier beiwohnen und ein tolles Foto am Schild des offiziellen Endes der Route 66 machen, am Venice Beach haben wir uns auf die Spuren des „Baywatch-Teams“ begeben. Herrlich, nach ein wenig Freizeit und Rückkehr im Bus, waren wir uns alles einig, das war ein tolles Tagesprogramm in Los Angeles. Für abends wurde fakultativ eine Abendrundfahrt angeboten, die wir vor Ort bei Bettina buchen konnten. Vom Hotel ging es gegen 18:00 Uhr los Richtung Downtown. Hier haben wir eine Markthalle angefahren mit der Möglichkeit, zu einem guten und günstigen Abendessen.

Mit dem „Angelflight“, einer nostalgischen Zahnradbahn, haben wir den 100 m Höhenunterschied nach Downtown überwunden. Dort haben wir alle markanten Punkte, wie z. B. das Rathaus erlaufen. Im Anschluss, mein absolutes Highlight: wir sind zum Griffith Observatorium hinausgefahren und hatten einen traumhaften Blick über L.A. bei Nacht. So eindrucksvoll, dass wir uns gar nicht lösen konnten. Auch hier hatten wir genügend Zeit, das Observatorium auch von innen noch genau zu besichtigen. Nach ca. 4 Stunden waren wir gegen 22:00 Uhr wieder im Hotel. Voller Emotionen und Eindrücke ging ein toller Tag zu Ende. Wir waren begeistert, das ging ja gut los.

3. Tag

Los Angeles - Santa Barbara - Atascadero

Mit gepackten Koffern ging es nach dem Frühstück weiter auf dem Highway Nr. 1 über Malibu Richtung Santa Barbara. In Malibu haben wir am Alumni Park am Pacific Coast Highway die Ausstellung „Waves of Flags“ zu Ehren der Opfer der Terroranschläge vom 11.09.2001 besichtigt. Es werden jährlich von der Pepperdine Universität fast 3.000 Flaggen auf einem weiten Feld aufgestellt, eine für jedes Opfer. Dieses Flaggenmeer brachte uns einen wahren Gänsehautmoment. Im Anschluss ging es weiter nach Santa Barbara. Nach einer Orientierungsfahrt, haben wir an der Stearns Wharf angehalten und die schöne Seebrücke besichtigt. Weiter ging es zur Ortsmitte, wo George uns direkt am Santa Barbara Court House rausgelassen hat.

Auf der Fahrt hatte Bettina bereits dahingehend informiert, dass sich Michael Jackson in diesem Gericht gemeldet habe, als er des Kindermissbrauchs bezichtigt worden ist. In diesem Gerichtsgebäude werden schwerwiegende Verbrechen verhandelt. So kam es, dass mitten durch unsere Gruppe zwei in Ketten gelegte Gefangene in dunkelblauen Overalls von einem Cop geleitet wurden. In Deutschland wäre so etwas undenkbar. Gegen Mittag hatten wir in Santa Barbara etwas Freizeit und die Möglichkeit, etwas zu essen. Eine tolle Stadt im spanischen Stil erwartete entdeckt zu werden. Nach ausgiebiger Erkundung haben wir uns draußen ein schönes Plätzchen in einem Bistro gesucht, um auf unseren Urlaub anzustoßen.

Ein Glas Bier und ein Glas Weißwein: 27 Dollar.  Wir haben es genossen! Nach der Mittagspause ging es zur Santa Barbara Mission mit Stopp zur Besichtigung. Solvang war unser nächstes Ziel, eine Stadt unweit von Santa Barbara, die 1911 von dänischen Einwanderern auf spanischem Missionsland gegründet wurde. Die Häuser der Stadt sind alle im Fachwerkhausstil gehalten und laden mit dänischen Fahnen, Bäckereien, Läden und Restaurants zum Bummeln ein. Mit dem Bus ging es durch diverse Weinanbaugebiete weiter nach Atascadero ins Holiday Inn Express, unserem heutigen Tagesziel. Unterwegs ist Bettina zu jedem Gast im Bus gegangen und hat sich Fragen jeglicher Art notiert, die sie uns nach und nach während der Fahrten beantwortete. Man merkte Bettina wirklich ihre jahrelange Berufserfahrung an.

Sie hat alle Situationen bravourös gemeistert und nichts dem Zufall überlassen. Es wurde täglich von ihr, für alle 50 Gäste um 5 Reihen rollierend, ein neuer Sitzplan geschrieben. Dieser wurde sogar mit den Wetteraussichten für den nächsten Tag versehen. Sehr organisiert, sehr strukturiert, auch nach 30 Jahren USA noch typisch deutsch. Nach Bezug unserer Zimmer, haben wir uns mit der vorher im Supermarkt gekauften Verpflegung, mit anderen Gästen am Pool getroffen. Bei tollem Wetter wurden die Erlebnisse und Emotionen bei Wein und Budweiser geteilt. Wieder ein toller Tag!

4. Tag

Atascadero - Carmel - Monterey - San Francisco

Morgens waren wir beim Frühstück ein wenig verwundert. Beim Holiday Inn Express handelte es sich um ein schönes, neueres und modernes Hotel. Das Frühstück wurde allerdings „auf Plastik“ eingenommen. Plastikteller und Becher türmten sich anschließend in der Müllstation. Sicher nicht ungewöhnlich für die USA, man mag sich die Müllberge gar nicht vorstellen, aber befremdlich für uns. Nachdem die Koffer verladen waren, ging es auf nach Carmel by the Sea, ein schönes Küstenstädtchen, in dem Doris Day bis zu ihrem Tode 2019 lebte und dort ein Hotel betrieb, das noch immer existiert. Clint Eastwood agierte hier von 1986 bis 1988 als Bürgermeister und lebt auch heute noch hier.

Wir sind in der Ortsmitte an der Ocean Road ausgestiegen und ca. 30 Minuten die Straße hinunter zum Strand gegangen. Dabei haben wir die wunderschönen Häuser bestaunt, alles war adrett und ordentlich und ließ Reichtum vermuten. Leider war es am Strand nebelig und dadurch die Sicht eingeschränkt, aber wir haben trotzdem wunderschöne Fotos gemacht. Bettina hat uns vorab gebeten, die Straße nicht zu verlassen und nicht großartig nach rechts oder links zu gehen. Die Straßen ähneln sich in Carmel so dermaßen, dass es öfters vorkommt, dass Gäste sich verlaufen. In Carmel sind zahlreiche Galerien und Kunsthandwerksläden angesiedelt, überall grünt es und blüht es. Eine Kleinstadt mit besonderem Charme.

Weiter ging es anschließend nach Monterey. Hier waren wir besonders gespannt, denn der Roman von John Steinbeck „Die Straße der Ölsardinen“ war uns bestens vertraut. Monterey diente als Kulisse in diesem Roman. Es war klasse und spannend zu sehen. Die Fisherman‘s Wharf und die Cannery Row waren genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Nach genügend Freizeit und einer Mittagspause ging die Fahrt weiter. Endlich, wir näherten uns San Francisco und die Spannung stieg. Bettina untermalte diese Stimmung im Bus bei der Einfahrt mit Klängen von Scott McKenzie. Herrlich. Über die Bay Bridge haben wir vorab unser Hotel Hilton Garden Inn in Oakland angesteuert. Für abends konnten wir fakultativ eine Stadtrundfahrt buchen. Wieder zurück ging es über die Bay Bridge hinein in die Stadt.

Es ergab sich ein wunderschöner Blick auf die Skyline und den Coidt Tower im schönen Abendlicht. George hat uns meisterlich durch die Stadt geleitet und uns an zentraler Stelle für den Zugang nach Chinatown rausgelassen. Wir haben einen schönen Spaziergang durch Chinatown gemacht und eine Glückskeksfabrik besucht, die weltweit ausliefert. Von hier haben wir „Little Italy“ erlaufen mit Blick auf die Transamerika Pyramide und das Flatiron Building. Weiter ging es per Bus zum nächsten Stopp: zur Lombard Street. Wir sind einen Hügel hinaufgestiegen, zufällig habe ich mich dabei umgeschaut und musste kurz innehalten. So ein schöner Ausblick auf die Golden Gate Bridge in orangem Abendhimmel. Den Anblick habe ich so sehr genossen.

Oben angekommen lag die berühmte Lombard Street vor uns: oft bei Karl Malden und Michael Douglas bestaunt und jetzt standen wir selber hier. Ganz gemütlich sind wir die Straße hinabgelaufen und habe jede einzelne Haarnadelkurve mit ihren prächtigen Hortensienbüschen genossen. Unten hat uns George wieder in Empfang genommen und uns zur Fisherman‘s Wharf gefahren. Wir sind am Pier 39 ausgestiegen und haben das quirlige Treiben erst einmal auf uns wirken lassen. Die gesamte Pier besteht aus einem breiten Holzsteg und ist mit vielen Läden, Souveniershops und Restaurants, ja sogar mit einer kleinen Bühne, versehen. Überall gibt es Sitzbänke und Blumenkübel. Wir ließen uns einfach treiben. Bald kamen wir durch eine Art Tor zur Spitze des Pier: ein herrlicher Blick auf die Golden Gate Bridge und die gesamte Bay tat sich auf.

Auch Alcatraz ließ sich beleuchtet gut erkennen. Die heimliche Hauptattraktion von Pier 39 waren aber die Seelöwen. Man hörte sie schon von weitem. Bestimmt über 100 Tiere lagen auf den Pontons vor der Pier. Was für ein Spektakel. Nach zahlreichen Fotos haben wir uns wieder am Bus getroffen und die Heimfahrt angetreten. Auf der Bay Bridge sind wir nach Treasure Island abgebogen. Von hier bot sich ein atemberaubender Blick auf die nächtliche Skyline von San Francisco und die beleuchtete Bay Bridge. Das war ein tolles Bonbon zum Abschluss der Abendtour. 

5. Tag

San Francisco

Heute gab es ein tolles Frühstück mit leckerem Obst und allerlei Leckereien im Hilton Garden Inn. Im Anschluss ging es, aufgeregt auf den Tag, auf Stadtrundfahrt im Hellen. Wir fuhren stadteinwärts und konnten uns gar nicht satt sehen. Mit dem Bus ging es vorbei am Union Square, Chinatown, North Beach Richtung City Hall. Hier hatten wir einen kurzen Fotostopp. Weiter ging es zum Aussichtspunkt Twin Peaks. Leider lag Nebel über der Stadt, so dass die Aussicht beschränkt war. Einige Nebellöcher ließen den Wahnsinnsblick erahnen. Von hier sind wir weiter zum Golden Gate Park gefahren, ebenfalls mit kurzem Stopp.

Der nächste Halt war am Golden Gate Bridge Welcome Center, was für ein mega Anblick auf diese bezaubernde Brücke. Der Fotoapparat glühte. Im Anschluss erkundeten wir die Fisherman‘s Wharf im Hellen. Bettina hatte für nachmittags wieder ein tolles fakultatives Programm angeboten. Eine Bootsfahrt durch die Bay, anschließend eine Fahrt mit der Cable Car sowie die Möglichkeit, die Brücke fußläufig zu überqueren. Wir waren begeistert und natürlich dabei. Zuvor haben wir aber noch die Fisherman‘s Wharf und die Pier 39 mit Blick auf die Seelöwen und Alcatraz im Hellen genossen. Dann ging es gegen 13:00 Uhr auf zur Bootstour. Einige Gäste hatten den Nachmittag genutzt um San Francisco auf eigene Faust zu erkunden. Von dem Boot hatten wir zu jeder Zeit einen tollen Ausblick auf die Stadt, Alcatraz und die Brücke. Per Kopfhörer haben wir nützliche Informationen auf Deutsch über die jeweiligen Sehenswürdigkeiten erhalten.

Die Bootstour war ein tolles Erlebnis, besonders als wir unter der Brücke hindurch gefahren sind, und dieses mächtige Bauwerk direkt über uns lag. Nach der gut einstündigen Fahrt ging es zur Cable Car Haltestelle Hyde Street. Hier war gut was los und wir mussten ca. 30 Minuten warten, bis wir an der Reihe waren. Aber es war interessant zu sehen, wie ankommende Cable Cars gewendet wurden. Ebenso hatten wir hier einen fantastischen Blick auf die Bay und die Brücke. Endlich waren wir an der Reihe, unsere Cable Car war zum Einsteigen bereit. Wir hatten tatsächlich das Glück, einen Stehplatz außerhalb der Kabine auf der Plattform zu bekommen, und konnten so die ca. zwanzigminütige Fahrt zur Powell Street „hängend“ an der Kabine genießen.

An der Endstation Powell Street wartete George bereits mit dem Bus. Weiter zum nächsten Highlight: zurück zur Brücke, um sie bei der Überquerung zu Fuß zu erleben. Wir sind wieder am Welcome Center ausgestiegen und hatten über eine Stunde Zeit, die Brücke zu überqueren. Es war ein tolles Erlebnis, das wir mit Sicherheit nie vergessen werden. Am Ende der Brücke, Aussichtspunkt Vista Point, stand der Bus. Nach und nach trudelten alle Gäste ein. Von hier ging es noch auf einen Abstecher mit kleinem Spaziergang in das nahe Küstenstädtchen Sausalito, bevor wir zurück zur Fisherman‘s Wharf gefahren sind, um die anderen Gäste, die alleine unterwegs waren, gegen 18.00 Uhr wiederaufzunehmen. Was für ein schöner Tag, was für eine schöne Stadt! Wir waren hellauf begeistert. 

6. Tag

San Francisco - Yosemite Nationalpark - Fresno

Nach dem Frühstück hieß es Koffer laden und los in Richtung Yosemite NP. Auf der Fahrt haben wir uns untereinander über Erlebtes ausgetauscht. Begeisterung machte sich breit. Alle zwei Stunden haben wir regelmäßig angehalten, mal nur für eine kurze Toilettenpause, mal aber auch für den Besuch im Supermarkt oder um eine Kleinigkeit zu essen. Es hatte sich eine gut funktionierende Routine ergeben. Während der Fahrt hat Bettina über das Schulsystem, das Sozialversicherungssystem, College Gebühren etc. erzählt und natürlich durften auch Trump & Co. nicht fehlen.

Sie hat uns auch das amerikanische Wahlsystem anschaulich und unterhaltsam erklärt. So verging die Busfahrt zum Yosemite NP wie im Flug. Am beeindruckenden El Capitan haben wir an einem tollen Punkt angehalten, um dieses markante Wahrzeichen aus Granit mit seinen 1000 m senkrecht abfallenden Flanken zu bewundern. Aus dem Film „Free Solo“ war uns der El Capitan bereits bekannt, aber es ist noch beeindruckender, wenn man real davorsteht. Auf der gegenüberliegenden Seite hatten wir ebenfalls einen hervorragenden Blick auf den 188 m hohen Bridalveil Fall. Nach einem ausgiebigen Fotostopp ging es von hier weiter zum Yosemite Valley. Hier wurde geparkt und wir hatten reichlich Freizeit, um die Gegend zu erkunden. Wir sind einem Wanderweg zu den berühmten Yosemite Falls gefolgt. Die Falls gehören mit 3 Fallstufen und über 739 m Fallhöhe zu den höchsten und bekanntesten Wasserfällen der Welt. Ein Wahnsinnsanblick.

Auch hier glühte der Fotoapparat. Im Bus war die Begeisterung wieder groß, aber Bettina versprach noch mehr: wir fuhren zum Inspiration Point! Absolutes Highlight: Ein Anblick wie auf einer Postkarte. Man hat von hier einen tollen Ausblick auf den El Capitan zur Linken, den Bridalveil Fall zur Rechten und in der hinteren Mitte den Half Dome. Das gesamte sattgrüne Valley davor lag einem zu Füßen. Atemberaubend, wir konnten uns nicht satt sehen. Leider konnten wir mit dem Bus den Aussichtspunkt Glacier Point nicht anfahren, das wäre noch ein tolles Extra gewesen.

Vorm Einchecken im Hotel Piccadilly in Fresno, haben wir uns im Supermarkt mit Leckereien, Budweiser und Weinchen versorgt. Abends haben wir zusammen mit anderen Gästen am Pool den Tag ausklingen lassen. Auch das war mittlerweile so schön unkompliziert zum Ritual geworden. 

7. Tag

Fresno - Joshua Tree National Park - Palm Springs

Morgens beim Frühstück herrschte bedrückte Stimmung. Zwei von unserer Gruppe fehlten. Es stellte sich heraus, dass ein Gast nachts ziemliche Bauchschmerzen bekommen hatte und noch in ein Krankenhaus in Fresno gefahren ist. Der Blinddarm musste raus. Bettina war hier in der Nacht behilflich. So kam es, dass wir ohne die beiden Gäste weitergefahren sind. Bettina war aber im regen Austausch und hat uns über den Gesundheitszustand auf dem Laufenden gehalten.

Endlose Weiten Richtung Joshua Tree NP lagen vor uns. So viel Gegend. In Barstow an der Route 66 haben wir eine längere Mittagspause gemacht. In einem Diner haben wir gegessen und kamen mit einem netten Amerikaner ins Gespräch. Wir waren begeistert, wie freundlich, offen und hilfsbereit uns die Amerikaner begegneten. Egal wo wir bislang waren, wir haben immer die gleichen Erfahrungen gemacht. Die Leute kamen auf uns zu, wir fühlten uns willkommen. Weiter ging es nach der Pause Richtung Twentynine Palms, einer Kleinstadt nahe dem Joshua Tree NP in der Mojave Wüste. Wir haben vorab am Joshua Tree NP Visitor Center angehalten. Hier konnten wir uns mit Infomaterial vertraut machen, bevor wir in den Park eingefahren sind. Der Park ist nach der auffälligen, im englischen „Joshua Tree“ benannten Josua Palmlilie benannt.

Neben den Joshua Bäumen bietet der Park eine der interessantesten geologischen Felsformationen, die man in der kalifornischen Wüste findet. Wir haben an einer sehr schönen Stelle angehalten und die tollen Formationen, u. a. den Skull Rock besichtigt. Durch Erosion im Gestein, bildeten sich im Laufe der Zeit 2 ausgehölte Augen, weswegen der Fels einem Totenkopf ähnelte. Einige Gäste haben beim Füße vertreten eine Schlange im Sand entdeckt.  Weiter ging es von hier zur einem Halt mit sehr vielen Bäumen und markanten Felsen. Bei reichlich Zeit, konnten wir einem Rundweg folgen und alle Formationen ausgiebig bewundern und auf uns wirken lassen.

Einigen Gästen gefiel dieser NP sogar besser als der Yosemite NP. On the road again, spielte Bettina das Album von U2 „Joshua Tree“ ab. Es kehrte genüssliche Ruhe im Bus ein auf der Fahrt zum Hotel nach Palm Springs. Jeder für sich hat genossen. In Palm Springs war klar, wir mussten die Stadt noch erkunden. Schließlich war hier Marilyn Monroe entdeckt worden. Palm Springs liegt in der Sonora Wüste und ist vor allem für die eleganten Hotels und Golfplätze bekannt. Hier erholen sich die Reichen und Schönen. Grace Kelly, Frank Sinatra, aber auch Angelina Jolie und Brad Pitt kamen regelmäßig. In der Ortsmitte wurde Marilyn zu Ehren eine rund 8 m hohe und 15 Tonnen schwere Marilyn-Statue aufgestellt. Diese haben wir noch ausgiebig bewundert und fotografiert. 

8. Tag

Palm Springs - Las Vegas

Da in diesem Hotel scheinbar kein Frühstück im Angebot war, bekamen wir einen Frühstücks-Beutel. Kaffee gab es reichlich, aber der Beutel war eine interessante Erfahrung. So beinhaltete er: 1 Muffin, 1 Mandarine, 1 kleine Flasche Orangensaft und der Hammer: 2 einfolierte hartgekochte Eier. Im Bus regte das Mahl natürlich zu dem ein oder anderen Witzchen an. Bettina hatte uns mitgeteilt, dass die Blinddarm OP gut verlaufen sei und der Gast, wenn alles weiter gut verläuft, in Las Vegas per Mietwagen wieder zu uns stoßen wolle. Alle Gäste haben sich sehr gefreut und applaudiert.

Auf dem Weg nach Las Vegas haben wir in einem Outlet angehalten. Hier wurde bei namhaften Brands gestöbert und die Kreditkarte glühte. Weiter ging es nach Calico Ghost Town an der Interstate 15. Calico Ghost Town wurde 1881 aufgrund von Silbervorkommen gegründet. Heute ist das gesamte Areal ein historischer Park in Wildwest Manier mit Saloon und Co. Nach ausführlicher Besichtigung fuhren wir weiter und so langsam kamen in der Ferne die ersten Gebäude von Las Vegas in Sicht. Bei „Viva Las Vegas“ von Elvis hat uns Bettina schon einmal auf die nächsten zwei Tage eingestimmt. Schon bei der Einfahrt haben wir nicht schlecht gestaunt. Eingecheckt haben wir im Strat-Hotel. Für abends hatte Bettina einen Abendausflug über den Strip fakultativ im Angebot. Um 18:00 Uhr haben wir uns am Bus getroffen und George ist mit uns alle markanten Punkte abgefahren. Zum Fotostopp ging es zum Wahrzeichen, dem Welcome Las Vegas-Zeichen.

Hier war schon bei Ankunft eine meterlange Schlange zu sehen, alle wollten ein Foto mitten vor dem Zeichen. So viel Zeit hatten wir nicht. Wir haben uns seitlich neben das Zeichen gestellt und konnten so auch ein tolles Foto machen. Weiter ging es zum Hotel „Bellagio“ in die Tiefgarage. Man stelle sich vor, hier hängen selbst in der Tiefgarage glitzernde Kronleuchter. Vor dem „Bellagio“ haben wir im Anschluss die große Wassershow der „Bellagio Fontains“ bewundert. Sehr faszinierend. Nach der Show haben wir die prächtige Lobby betreten und das rege Treiben bestaunt. Riesige Schlangen von wartenden Menschen, die alle in das Hotel einchecken wollten. Weiter ging die Tour ins „Caesars Palace“, nicht minder luxuriös und mit vielerlei technischer Raffinessen ausgestattet. Auch hier herrschte reger Trubel und überall konnten neue Dinge entdeckt werden. Vorbei an einer schönen Sigfried und Roy Statue ging die Tour weiter zum „Venetian“.

Hier wurde Venedig nachgebaut mit seinem Markusplatz. Gondolieri fahren in ihren Gondeln auf kleinen Wasserstraßen mitten durchs Hotel. Auch hier spielt Geld keine Rolle. Zurück in der Tiefgarage, ging es mit dem Bus zurück über den Strip. In der Ferne konnten wir schon den Strat-Tower unseres Hotels entdecken. Bettina hatte uns einen Besuch auf der Plattform des Towers sehr ans Herz gelegt. Wir fuhren weiter, durch nach Downtown zur Freeman Street Experience, quasi dem Gründungsort des Glücksspiels. Die FSE wird überdacht durch ein ca. 27 m hohes und 500 m langes LED-Dach, auf dem bei Dunkelheit Shows vorgeführt werden.

Der Strip war voll und laut, aber hier ist die ganze Straße eine Party. Überall dröhnten Musik und Bässe, eine Band spielte Hotel California und zog die Besucher in ihren Bann. Der absolute Wahnsinn, Party garantiert. Um 22:00 Uhr waren wir zurück im Hotel. An der Bar haben wir unseren Gutschein, den wir beim Einchecken erhalten haben, eingelöst und in altbewährter Runde noch ein „Aperölchen“ genossen. 

9. Tag

Las Vegas

Heute war Freizeit lt. Programm angesagt, bzw. fakultativ ein Ausflug ins Death Valley im Angebot. Leider war es durch Dauerregen einige Tage zuvor, zu Überschwemmungen im Valley und auf den Zufahrtsstraßen gekommen. Das Valley war komplett gesperrt. Erste Enttäuschung machte sich breit, aber Bettina hatte mit Plan B, einen Ausflug zum Hoover Damm, ein Ass im Ärmel. Nach ca. 1stündiger Fahrt erreichten wir den gewaltigen Hoover Damm.

Zuerst sind wir auf die „Mike O Callagan – Pat Tilman Memorial Bridge“, auch bekannt unter „Hoover Dam Bypass Bridge“, die 85 m über dem Damm schwebt, gelaufen. Es bot sich eine tolle Aussicht auf das mächtige Bauwerk und den dahinterliegenden Lake Mead und wir hatten Zeit genug, um etwa in der Mitte der Brücke vom Bundesstaat Nevada in den Bundesstaat Arizona zu schreiten. Anschließend bekamen wir eine Führung im Hoover Damm. Zuerst wurde ein kleiner Film über die Entstehungsgeschichte gezeigt, anschließend sind wir mit dem Aufzug rund 160 m abwärtsgefahren. Hier wurden die Turbinen sowie der Generatorenraum besichtigt.

Nach der informativen Führung, sind wir auf die tolle Aussichtsplattform des Dammes gefahren. Hier bot sich ein schöner Blick auf die Brücke. Ebenfalls war es möglich, zu Fuß über den Hoover Damm zu gehen. Direkt vom Damm hatten wir einen tollen Blick auf den Lake Mead. Zum Abschluss ist George mit dem Bus ganz langsam über den Damm gefahren. Bettina hat uns während dessen wieder mit reichlich Informationen versorgt. Es blieb tatsächlich keine Frage offen. Gegen 14:00 Uhr waren wir zurück im Hotel. Es blieb genug Zeit, um Las Vegas nun auf eigene Faust unsicher zu machen.

Wir sind Bettinas Tipp gefolgt und haben an der Haltestelle direkt am Hotel den Deuce-Bus genommen. Für 8 Dollar konnte man 24 Stunden den Strip rauf- und runterfahren. Wir sind am Hotel Luxor ausgestiegen und haben uns zu Fuß zurück über den Strip Richtung Hotel „gearbeitet“. Was für ein Trubel. Überall blinkte es, überall hupte es, überall waren Menschen. Bettina hatte uns erzählt, dass es für die Amerikaner toll ist, zumindest eine Woche von ihrem nur 10tägigen Jahresurlaub in Las Vegas zu verbringen. Für uns war Las Vegas faszinierend und toll zu erleben, aber die auf dieser Reise angesetzten 2 Nächte, waren für unseren Geschmack völlig ausreichend. Das letzte Stück zum Hotel, sind wir mit dem Deuce-Bus zurückgefahren. Im Strat haben wir an der Rezeption für 8 Dollar eine Eintrittskarte zum Tower gekauft.

Für Hotelgäste gab es hier verbilligten Eintritt. Mit dem Aufzug fuhren wir auf die rund 350 hohe Aussichtsplattform des Towers. Mittlerweile dunkel geworden, genossen wir von hier einen Wahnsinnsblick auf das nächtliche und leuchtende Las Vegas. Zurück in der Lobby-Bar, haben wir Ausschau nach unseren Mitreisenden gehalten, um noch einen Absacker zu trinken. Ein paar Gäste saßen schon und wir gesellten uns dazu. Völlig überraschend stand auf einmal unser „Blinddarm-Patient“ vor uns.  Die Freude war groß, darauf wurde angestoßen. 

10. Tag

Las Vegas - Zion Canyon Nationalpark - Bryce Canyon Nationalpark

Nach dem Frühstück haben wir im Casino Bereich des Strat Hotels, noch ein paar Blicke schweifen lassen und für ein Foto am Roulette Tisch die Würfel geworfen. Nach dem Kofferladen, haben wir Las Vegas Richtung Zion NP verlassen. Nach gut zweistündiger Fahrt erreichten wir das Visitor Center des Zion NP. Der NP liegt im Südwesten Utahs und bietet eine schluchtenreiche Landschaft mit Felsformationen aus braunem bis orangerotem Sandstein. Es bot sich ein toller Anblick. Es gab wieder reichlich Zeit für Entdeckungen und zum Füße vertreten.

So gingen wir zum Ufer des Virgin Rivers und genossen die herrliche Landschaft. An einem weiteren tollen Aussichtspunkt bot sich wieder die Möglichkeit für schöne Fotos und um Freeclimber, die an senkrechten Felsen „klebten“, zu beobachten. Leider zog sich während der weiteren Fahrt der Himmel zu, und ein banger Blick in die Wetter App bestätigte Regen im Bryce Canyon. Wir gaben die Hoffnung nicht auf, ein wenig hatten wir ja noch zu fahren. Gerade für den Bryce Canyon hatte ich auf Sonne gehofft, denn für ein tolles Farbspiel in den Felsnadeln ist der Bryce Canyon bekannt. Auf der Fahrt kamen wir am Red Canyon vorbei. Natürlich legten wir am Visitor Center einen Stopp ein, um den „Salz- und Pfefferstreuer“, eine bekannte Felsformation, zu fotografieren. Es war noch immer bewölkt und einige Tropfen fielen, aber so langsam klarte es auf und die Wetter App meinte es gut für die Ankunftszeit.

Ca. dreißig bis vierzig Minuten dauerte die restliche Fahrt noch. Wir kamen bei bewölktem Himmel an und hatten gut neunzig Minuten Zeit, den Bryce Canyon zu entdecken und zu bestaunen. Vom Parkplatz gelangten wir direkt auf den Rim Trail. Vor uns tat sich ein riesiges Amphitheater auf, ein so beeindruckender Anblick, dass die Emotionen durchgingen und mir Tränen in die Augen traten. Nach einer Viertelstunde trat dann gegen 17:30 Uhr die Abendsonne hervor, und der ganze Canyon war wie in Gold getaucht. Unfassbar beeindruckend! Wir sind am Rim Trail Richtung Sunset Point gelaufen und vorab abgebogen auf den Navajo Trail abwärts in den Canyon. Inmitten der Felsnadeln konnten wir hinter jeder Biegung Neues entdecken und fotografieren. Kurz vor den Serpentinen im Canyon haben wir den Rückweg angetreten.

Der Himmel war mittlerweile strahlendblau und die Stimmung sowie das Farbspiel atemberaubend. Am Sunset Point vermag man sich wirklich die wunderbare Stimmung bei Sonnenuntergang vorstellen. Langsam machten wir uns auf den Weg zum Bus. Es ging weiter zum Bryce Point auf einer Höhe von 2529 m. Von hier oben hatten wir einen Weitblick über den gesamten Canyon. Was für ein Naturschauspiel. Unser Hotel war heute die Bryce View Lodge mit gemütlichem Haupthaus mit Restaurant. Beim Einchecken haben wir direkt einen Tisch für 4 Personen zum Abendessen reserviert.

Mittlerweile hatte sich der Himmel blutrot über der Lodge gefärbt und jeder hatte Kopfkino, wie der Canyon wohl aussah. Durch die Höhe hatte es sich abends mächtig auf einstellige Grade abgekühlt und wir mussten in den Zimmern tatsächlich die Heizung starten. Aber egal, beim Essen waren wir uns wieder einig: „Was für ein herrlicher Tag!“ Dankbar waren wir für die Sonne im Canyon, die uns einen unvergesslichen Anblick bot. 

11. Tag

Bryce Canyon - Lake Powell - Monument Valley - Kayenta

Zum Frühstück ging es bereits sehr früh um 6:30 Uhr durch die kalte Luft in Ebernezers Scheune. Ganz rustikal im Western-Style war hier ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Untermalt wurde das Frühstück durch einen Country-Sänger mit Gitarre. Eine tolle Atmosphäre bereits morgens früh um diese Uhrzeit. Gemütlich sind wir aufgebrochen Richtung Lake Powell, einem tollen Stausee in der Nähe der Stadt Page. Der See entstand nach dem Bau des Glen Canyon Staudamms und die Landschaft ist geprägt von Klippen, Tafelbergen und Schluchten.

Am Glen Canyon Damm haben wir eine kurze Foto- und Toilettenpause eingelegt. Leider wurde der nahegelegene Horseshoe Bend nicht als fester Programmpunkt angeboten. Es bestand lediglich die Möglichkeit, fakultativ einen 30minütigen Rundflug zu buchen, um so den Horseshoe Bend und die Landschaft um den Stausee aus der Höhe zu bewundern. Die Hälfte der Gäste hat den Rundflug gebucht, die anderen Gäste wurden zur Mittagspause nach Page an einem Supermarkt abgesetzt. Wir sind weitergefahren zum Municipal Airport in Page, wo Bettina für uns 2 Passagen gebucht hatte. Ich war total aufgeregt, schließlich war ich noch nie mit einem Kleinflugzeug geflogen und besser noch, in Kürze würde ich den Horseshoe Bend sehen. Es war ein klarer und windstiller Tag und unser Pilot machte einen tollen Eindruck.

Er machte uns mit der Maschine vertraut, jeder nahm seinen Platz ein und schon schwebten wir über dem Glen Canyon Damm. Und dann war er da: der Horseshoe Bend, so schön, wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Eine hufeisenförmige Flussschleife des Colorado Rivers, etwa 10 km stromabwärts vom Glen Canyon Damm gelegen. Sehr beeindruckend. Es boten sich tolle Ausblicke auf den Lake Powell und die bizarre Landschaft rund um Page. Nach 30 Minuten sind wir sicher am Flughafen gelandet. George hatte die restlichen Gäste bereits wieder abgeholt, sodass wir die Weiterfahrt zum Monument Valley antreten konnten. Die Erlebnisse in der Luft und die tollen Eindrücke wirkten nach.

Nach weiteren zwei Stunden Fahrt, kamen wir bei bestem Wetter im Monument Valley Tribal Park Visitor Center an. Wir wurden schon erwartet, denn Bettina hatte alle Gäste zu diesem fakultativen Ausflug angemeldet. Eine Navajo hat uns begrüßt und zu unserem Offroad-Bus gebracht, mit dem wir diese zweistündige Rundfahrt durchs Valley angetreten haben. Tafelberge, Felstürme und Felsnadeln wurden bestaunt, die John Wayne und Co. vielfach als Kulisse für Dreharbeiten dienten. An markanten Punkten haben wir für Fotos angehalten. Es war eine holprige und staubige Angelegenheit, aber die tollen Ausblicke mitten im Valley und die tollen Bilder waren jedes Schlagloch wert.

Anschließend ging es weiter nach Kayenta ins Hotel Monument Valley Inn. Nach dem Einchecken im Hotel ging es zum Supermarkt und im Anschluss klang der Tag am Pool wieder aus. Heute mussten wir die Reste des Weines vom Vortag trinken, da es auf dem Navajo-Gebiet keinen Alkohol zu kaufen gibt. Die Navajos sind nicht unfreundlich, unterscheiden sich in ihrem Verhalten jedoch deutlich von den Amerikanern. Uns fehlte hier die mittlerweile liebgewonnene Herzlichkeit. Das war wirklich sehr auffallend. 

12. Tag

Kayenta - Grand Canyon National Park - Williams

Nach dem Kofferladen hieß es heute Morgen auf zum Grand Canyon Nationalpark. Gegen Mittag haben wir zuerst am Desert View Watch Over angehalten. Ein atemberaubender Bick am South Rim über den Canyon tat sich auf, mit kleinem Ausblick auf den weit unten gelegenen Colorado River. Der Grand Canyon ist eine 450 km lange Schlucht im Norden Arizonas, die über Jahrmillionen durch den Colorado River ins Gestein des Colorado Plateaus gegraben wurde. Ein wahres Naturwunder und wir standen mitten davor. Nach ausreichendem Aufenthalt sind wir zum Grand Canyon Village gefahren. Direkt am Village liegt der Eingang des „Bright Angel Trails“.

Von hier bietet sich die Möglichkeit den Canyon hinabzuwandern zum Colorado River und zur Phantom Ranch. 1390 Höhenmeter und 12,9 km bis zum Fluss braucht es und weitere 3 km bis zu seinem Endpunkt an der Phantom Ranch. Überall stehen Warnschilder, dass man genug Wasser mit sich führen soll und keinesfalls den Rückweg am gleichen Tag antreten soll! Für den Aufstieg sei mehr als die doppelte Zeit einzuplanen. Für einen kleinen Einblick sind wir ca. dreißig Minuten auf dem Trail abgestiegen und es war sehr beeindruckend. Der Weg ist schmal aber gut ausgebaut und begehbar. Beim Abstieg kam uns eine Maultier-Karawane entgegen, die wir erst passieren lassen mussten, bevor es für uns weiterging.

Nach dreißig Minuten haben wir den Rückweg angetreten. Wieder oben angekommen, sind wir auf dem Rim Trail an der oberen Kante noch ein wenig umhergelaufen. Der Rim Trail verläuft fast eben und ist vom Village bis zum östlichen Ende asphaltiert. Es war genial. Bettina hatte auch für den Grand Canyon Helikopter Rundflüge angeboten, die etwa die Hälfte der Gäste in Anspruch nahmen. Wir haben ausgesetzt, da wir der Meinung waren, dass der hautnahe Besuch im Canyon genügt hat. Mit dem Bus fuhren wir zum South Rim Terminal am Grand Canyon, wo sich die fliegenden Gäste zum Gate begeben haben. Wir haben uns derzeit in der warmen Sonne schön einen Kaffee getrunken und die Eindrücke wirken lassen. Die landenden Gäste wurden von uns in Empfang genommen und erste Emotionen wurden mit uns geteilt. Auch hier machte sich große Begeisterung breit. Zur Übernachtung ging es nach Williams, direkt an der Route 66, gelegen. George hat uns vorab bei einer kurzen Rundfahrt durch Williams mit der Stadt vertraut gemacht.

Für uns war klar, nach dem Einchecken mussten wir direkt wieder los, um die Route 66 zu spüren. Williams wird abends lebendig, wenn Leuchtreklamen, Live-Musik und der Duft nach Spare Ribs über die Route 66 dringen. Ganz neugierig haben wir alles aufgesogen und jegliche Schilder „Route 66“ fotografiert. Auf der Suche nach einem legendären Zeichen „Route 66“ auf der Straße, wurden wir aber enttäuscht. Nachdem wir gefühlt den ganzen Ort abgelaufen haben, haben wir eine Amerikanerin gefragt. Grinsend sagte sie, dass sich lebensmüde Touristen zu Fotozwecken oft mitten auf die Straße in das Zeichen gelegt haben. Dadurch sei es oft zu Beinahe-Unfällen gekommen.

Die Stadtverwaltung habe sich deshalb dazu entschieden, die Zeichen auf der Straße zu entfernen. Leicht enttäuscht, aber ebenfalls grinsend haben wir der freundlichen Damen erwidert: “Seriously, we had the same plan “ Wir haben zusammen gelacht und sie hat uns dabei einen Tipp gegeben, wo wir ein großes Emblem auf einer Hauswand finden. Aber das Motiv hatten wir bereits entdeckt und längst fotografiert. Wir haben noch ein wenig erzählt und uns dann Richtung Live-Musik verabschiedet. Wiedermal eine super freundliche Begegnung.

Im Cruisers Route 66 Cafe, Bar & Grill haben wir einen Platz bekommen und bei Chili und kühlem Budweiser die tolle Musik genossen. Gegen einen kleinen Obolus hat der Künstler unseren Musikwunsch „Hotel California“ erfüllt. Herrlich, was ein toller Abend. Bei dieser Atmosphäre wirkten die Eindrücke des Tages wieder nach. 

13. Tag

Williams - Sedona - Phoenix

So langsam ging es auf die Zielgerade dieser schönen Reise. Nach dem Frühstück sind wir Richtung Sedona aufgebrochen. Sedona liegt mitten im Oak Creek Canyon im Herzen von Arizona. Wir hatten hier ausgiebig Zeit das schöne Künstlerstädtchen zu besichtigen. Anschließend ging es weiter zu unserem Tagesziel nach Phoenix. Unterwegs haben wir noch eine Stelle mit vielen Saguaro Kakteen bewundert. Saguaro Kakteen ragen oft 12 Meter in die Höhe. Häufig verzweigen sich die bis zu 75 cm dicken Stämme in mehrere senkrechte Arme. Für den letzten Abend haben sich fast alle Gäste bei Bettina fakultativ für einen amerikanischen Abend mit Western Dinner und Line Dance angemeldet.

Um 18:00 Uhr fuhr der Bus los ins Rustlers Rooste, ein amerikanisches Cowboy Steakhouse. Wir wurden schon am Eingang herzlichst empfangen und zu unserem Platz begleitet. Der Tisch lag im Erdgeschoss, welches wir auch über eine Rutsche erreichen konnten. Was ein Spaß. Eine vierköpfige Country Band im Western Style spiele und stimmte uns sofort ein in diese besondere Atmosphäre. Am Tisch Platz genommen, wurden direkt verschiedene Getränke serviert. Weißwein, Rotwein, Bier und Margerita, alles war inkludiert. Die Stimmung war ausgelassen. Natürlich wurde zwischendurch immer wieder albern gerutscht. Beim Essen konnten wir wählen zwischen Steak, Geflügel und Fisch.

Getränke wurde immer wieder nachgereicht. Nach dem leckeren Essen wurde unsere Gruppe auf die Tanzfläche gebeten und wir bekamen eine persönliche Einführung in den Line Dance. Sehr amüsant. Zum Dessert gab es noch eine herrliche Eisbombe mit dicker Zuckerwatte, typisch amerikanisch eben. Der ganze Laden war amerikanisch dekoriert, überall Flaggen, selbst die Hemden der Band waren U.S. Flaggen. Nach gut 3 Stunden ging der Abend so langsam zu Ende und Bettina rief zur Abfahrt auf. Natürlich zierte sich unsere Gruppe, da die Stimmung gerade auf Hochtouren lief. Nach halbstündiger Verlängerung sind wir aber zurück ins Hotel gefahren. Am nächsten Morgen ging es ja wieder zeitig los zurück nach Los Angeles.

14. Tag

Phoenix - Los Angeles

Auf der Rückfahrt nach Los Angeles war seltsame Stille im Bus eingekehrt. Jedem war bewusst, dass die Reise am Ende angekommen war. Bettina legte mal wieder einen passenden Titel für den Moment ein, es trällerte Whitney Houston „all at once“ und die Emotionen kamen hoch. Was für eine schöne Reise. Nach mehreren Pausen kamen wir wieder im Holiday Inn Lax in Los Angeles an. George hat uns bei der Ankunft noch mitgeteilt, dass wir in den 2 Wochen 5.237,29 Kilometer gefahren sind.

Auch George hat dazu beigetragen, dass wir während der Reise pünktlich und vor allem sicher an den jeweiligen Zielen angekommen sind. Jeden Tag hat er unsere Koffer geduldig verladen. Wir haben uns bei Bettina und George mit einem großzügigen Trinkgeld bedankt. Beide haben ihre Sache bravourös gemeistert und dazu beigetragen, dass der Urlaub unvergessen bleibt. Nach dem Einchecken haben wir uns in unserer bewährten Gruppe ein letztes Mal am Pool verabredet und auf den Urlaub angestoßen. Alle waren sich einig, es war von A-Z eine gelungene Reise. 

15. + 16. Tag

Abreise nach Frankfurt und Ankunft in Deutschland

Ein letztes Mal Koffer laden, dann ging es zum Flughafen. Bettina hat uns zum Flughafen geleitet und organisiert, dass wir als komplette Gruppe an einem Extra-Schalter einchecken konnten. Nun hieß es Abschied nehmen von Bettina und es ging für uns zum Gate. Pünktlich sind wir wieder über Dallas zurück nach Frankfurt geflogen, wo wir dann am 20.09.2023 früh morgens gelandet sind. Ziemlich müde sind wir mit dem im Reisepreis inkludierten „Zug vom Flug“ zurück ins Sauerland gefahren. 

Wir haben Amerika als Land der unbegrenzten Möglichkeiten kennen und lieben gelernt. Alles ist unfassbar groß, unfassbar schön, aber auch unfassbar teuer und unglaublich, überwältigend und unbeschreiblich. Man muss es fühlen und erleben, um es zu begreifen. Diese Reise hat uns die USA wirklich nähergebracht, sodass wir für 2026 die große Transreise von New York nach San Francisco machen möchten und für 2027 die Südstaaten-Tour ins Auge gefasst haben. 

Wie im Vorwort bereits erwähnt, wir bleiben unserem Motto treu: „Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub“ und unsere Vorfreude ist jetzt schon wieder riesig!

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